„Geheiligt werde dein Name“, heißt es im Vaterunser. Dass Gott einen Namen hat und dass dieser Eigenname weder „Gott“ noch „Vater“ lautet, sondern „JHWH“, ist wenigen Christen vertraut. Der Eigenname Gottes ist mit seinem fast 7.000fachen Vorkommen das häufigste Wort der Hebräischen Bibel. Er besteht aus vier Buchstaben (daher spricht man vom Tetragramm), nämlich den Konsonanten J-H-W-H. Die dazu gehörenden Vokale kennen wir nicht. Wir wissen also nicht, wie dieser Name lautete, denn seit biblischer Zeit wird er im Judentum nicht mehr ausgesprochen. Die Übertragung dieses Namens mit „Herr“ in deutschen Bibelübersetzungen kann sich zwar auf jüdische Wurzeln berufen, macht aber unkenntlich, dass es sich um den Namen Gottes handelt. Die Beiträge zeigen die aktuelle Forschungsdiskussion zum Gottesnamen und führen ein in die Gottesrede der Bibel, indem sie die Vorsicht und Nachdenklichkeit biblischer Autoren, ihren Respekt von Gott zu sprechen und das zutiefst Fragliche jeder menschlichen Rede von Gott und von Gottes Namen, aufzeigen. Das Heft enthält spannende Diskussionen und Forschungen zum Namen Gottes JHWH und anderen Gottesbezeichnungen wie El/ Elohim, Schaddaj usw., zu den handschriftlichen Überlieferungen, ikonographischen Befunden – und schließlich mehrere Beiträge zur Frage, ob die trinitarische Gottesrede der Christen und die monotheistische Gottesrede der Juden und Muslime unvereinbar sind.