Fast 2000 Jahre trennen uns von einem der ältesten Dokumente des Christentums: dem Brief des Paulus an die Römer. Dieser gewichtige und heute oft fremde Text hatte großen Einfluss auf die Geschichte des Christentums. Er wurde unzählige Male kommentiert und in der Zeit der Reformation drehte sich die gesamte Debatte um die Auslegung dieses Briefes.
Die jüngere Paulusforschung richtet neben der griechisch-hellenistischen und jüdischen Lebenswelt den Blick verstärkt auf das Imperium Romanum, denn im Schnittfeld dieser drei Kulturkreise gilt es die paulinischen Texte auszulegen.
Das aktuelle Heft „Bibel und Kirche“ stellt sich der Herausforderung, komplexe Aussagen und zentrale Texte des Römerbriefes für heute zu denken. Bedeutet z. B. das Hineintragen des Evangeliums in die Völkerwelt eine Israel-Vergessenheit des Paulus? Oder: Wie bezieht Paulus Stellung zum Leben der kleinen christlichen Hausgemeinden in Rom, angesichts einer ablehnenden politischen Atmosphäre?
Ergänzt werden die Beiträge mit einer ausführlichen Übersicht zur Literatur zum Römerbrief.